Die medizinische Versorgung der Diabeteserkrankten in Deutschland erfolgt durch Hausärzte, Diabetologen sowie Kliniken und Schwerpunktpraxen. Aber wer sollte immer von einer Schwerpunktpraxis betreut werden und bei wem reicht die genaue Beobachtung durch den Hausarzt bzw. Diabetologen?
Grundsätzlich lautet die Richtlinie, dass ein Diabetiker zu allen Behandlungsmöglichkeiten Zugang haben sollte und eine fachgerechte ärztliche Betreuung über die gesamte Versorgungskette geregelt sein sollte, einschließlich ambulanter und stationärer Pflegeeinrichtungen. Ist die Betreuung durch den Hausarzt ausreichend, müssen Sie als Diabetiker nicht zwangsläufig zu einem Diabetologen oder einer Fachklinik wechseln. Als Typ-2-Diabetiker ist Ihre erste Anlaufstelle grundsätzlich der Hausarzt. Für Typ-1-Diabetiker gilt die primäre Betreuung durch einen Diabetologen.
In einer diabetologischen Schwerpunktpraxis finden sich Patienten mit ganz unterschiedlichen medizinischen Hintergründen und Behandlungsansprüchen. Neben Typ-1- und Typ-2-Diabetikern gehören auch Betroffene von Typ-3-Diabetes zum Patientenstamm einer Schwerpunktpraxis. Diabetiker mit Fußproblemen oder Schwierigkeiten bei der richtigen Insulinersteinstellungen sollten sich ebenso hier einfinden wie Frauen mit Gestationsdiabetes und Schwangerschaft. Auch die Nachsorge und Kontrolle bei an Diabetes erkrankten jungen Müttern wird von der Fachpraxis übernommen.
Bei nicht erreichten Therapiezielen oder schweren Komplikationen gilt die diabetologische Schwerpunktpraxis als erste Anlaufstelle.
Diese Ärzte haben eine Diabetologie-Zusatzausbildung gemacht. Sie koordinieren die ganzheitliche Betreuung ihrer Patienten und dokumentieren den Verlauf der Erkrankung.
Der Hausarzt überweist seine Patienten an Fachärzte, kann aber auch zusätzlich Facharzt für Innere Medizin oder Diabetologe sein. Er kann bei ausreichenden Kenntnissen Typ-2-Diabetis behandeln.
Diabetes beansprucht das Herz-Kreislauf-System in besonderem Maße. Durch EKGs, Ultraschall oder Herzkatheter untersucht der Kardiologe Herz, Nervenbahnen und Arterien auf ihren Zustand.
Diabetes kann die Nieren schädigen – im Falle einer Nierenschädigung sollten Sie unbedingt den Facharzt aufsuchen.
Durch langfristig erhöhte Blutzuckerwerte können die Nervenbahnen geschädigt werden. Ein Neurologe kann hier die richtige Diagnose stellen und verordnet die passende Therapie.
Die kleinsten Blutgefäße der Netzhaut können durch Diabetes und die damit verbundenen, erhöhten Blutzuckerwerte geschädigt werden. Ein Augenarzt sollte daher einmal jährlich Ihre Augen untersuchen.
Als Diabetiker sollten Sie Ihre Füße immer genau im Blick haben, da es durch die Krankheit leichter zu Verletzungen kommen kann. Der Podologe sorgt für die richtige Pflege, kontrolliert auf kleine Wunden und kann Sie zum richtigen Schuhwerk beraten.
Diabetes beeinflusst den Alltag der Patientin in allen Bereichen. Psychische Probleme, wie zum Beispiel Depressionen, sind daher keine Seltenheit. Eine Therapie kann den Umgang mit der Krankheit erleichtern.
Die Einhaltung der Kontrolluntersuchungen ist unabdingbar bei einer Diabetes, da eine Parodontitis eine direkte Folgeerkrankung ist.