Zuckerersatz für Diabetiker macht es möglich, süße Speisen ohne negative Auswirkungen zu genießen. Doch nicht jeder Zuckeraustauschstoff ist geeignet. Welche Alternativen es gibt und was sie für Vor- und Nachteile haben – hier sind alle Infos.
Egal ob beim Kuchen, zum Süßen von Getränken oder für den Nachtisch: Zuckerersatz ist für Diabetiker wichtig. Inzwischen gibt es eine Reihe von Alternativen zu Zucker, die gut schmecken und dazu auch noch gesund sind. Welche Produkte am besten für Diabetiker geeignet sind? Wir haben den Check gemacht!
Die Menge an Zucker, die Diabetiker zu sich nehmen dürfen, ist beschränkt. Laut der Ernährungsleitlinien der Deutschen Diabetes Gesellschaft sollte der Höchstwert von 25 Gramm am Tag nicht überschritten werden – das entspricht etwa fünf Teelöffel. Zuckereraustauschstoffe sind daher umso wichtiger. Es gibt viele gute Alternativen, die den Blutzuckerspiegel des Körpers nicht aus dem Gleichgewicht bringen.
Dabei muss erst einmal unterschieden werden, ob es sich um naturbelassene Zuckerersatzstoffe wie Agavendicksaft, Ahornsirup oder Kokosblütenzucker handelt, oder ob es synthetische Süßungsmittel wie Stevia, Xylit oder Erythrit sind.
Nicht nur der Einfluss auf den Blutzuckerspiegel ist wichtig für Diabetiker. Wer auch auf die Kalorienwerte seiner Nahrung achten möchte, hat mit den Zuckerersatzstoffen wie Erythrit, Xylit und Stevia die richtige Wahl getroffen, da sie kalorienarm sind. Das wichtigste ist aber immer noch der glykämische Index, auf den Diabetiker achten müssen – dieser sollte so niedrig wie möglich sein. Es lohnt sich also immer, die Nährwerttabelle des gekauften Zuckerersatzes noch einmal zu checken.
Es gibt zahlreiche Alternativen – wir haben die verschiedenen Zuckerersatzstoffe genauer unter die Lupe genommen und jeweils die Vor- und Nachteile zusammengetragen.
Xylitol, auch bekannt als Birkenzucker, findet immer mehr Fans. Kein Wunder, der Zuckerersatzstoff ist eine gute Alternative zum weißen Klassiker. Doch ist Xylitol gut für Diabetiker geeignet? Die Liste seiner Vorteile sind lang: Birkenzucker wird insulinunabhängig verstoffwechselt, er hat nur circa die Hälfte der Kalorien von haushaltsüblichem Zucker und er ist ein natürliches Produkt, das in Obst, Gemüse und der Rinde von Buchen und Birken vorkommt.
Doch das ist noch längst nicht alles. Xylitol ist gut zum Backen und Kochen geeignet und kann 1:1 gegen herkömmlichen Zucker ausgetauscht werden. Außerdem hat er eine ähnliche Süßkraft wie weißer Zucker, ist gut wasserlöslich und hemmt auch noch die Bildung von Karies. Dagegen sind die Nachteile von Birkenzucker relativ gering. Zum einen enthält der Zuckerersatz Kalorien, was bei anderen Alternativen nicht der Fall ist. Bei zu hohen Mengen (ab 100 Gramm) kann er zu Blähungen und Durchfall führen und für Hunde ist Birkenzucker sogar tödlich.
Der süße und leckere Honig gilt als gute Alternative zu weißem Zucker. Doch ist er auch gut für Diabetiker und wenn ja, welcher Honig ist für Diabetiker überhaupt geeignet? Der Vorteil des Bienennektars ist zwar, dass er mehr Mineralstoffe und Spurenelemente als weißer Zucker und auch einen besseren Geschmack hat, doch sind seine Nachteile für Diabetiker durchaus beachtlich. Denn Honig hat genau so viele Kalorien wie handelsüblicher Zucker und vor allem hat er den gleichen Einfluss auf den Blutzucker wie weißer Zucker. Für Diabetiker ist Honig also kein guter Zuckerersatz.
In hippen Shops gilt es als Aushängeschild für gesunde Süßspeisen, doch ist Agavendicksaft wirklich gesund? Einer seiner wohl größten Vorteile ist, dass er geschmacksneutral und somit gut zum Backen geeignet ist. Doch für Diabetiker ist er trotzdem keine gute Alternative zu weißem Zucker, da Agavendicksaft Fruchtzucker (Fruktose) enthält und daher den gleichen Einfluss auf den Blutzucker wie regulärer weißer Zucker hat. Auch ist die Alternative nicht unbedingt ein Leichtgewicht, denn in 100 Gramm sind etwa 76 Gramm Zucker enthalten und er hat 304 Kilokalorien pro 100 Gramm.
Das natürliche Produkt Ahornsirup war wohl eines der ersten Zuckerersatzstoffe, die hier in Deutschland verwendet wurden. Doch für Diabetiker ist der süße Nektar aus Kanada nicht gut geeignet. Denn genau wie Agavendicksaft ist Ahornsirup extrem kalorienreich: 100 Gramm Ahornsirup enthalten 67 Gramm Zucker und 268 Kilokalorien. Außerdem hat er eine sehr geringe Süßkraft – gerade Mal knapp ein Drittel von haushaltsüblichem Zucker.
Kokosblütenzucker ist ähnlich wie brauner Zucker. Er hat eine leichte Karamellnote und hat somit einen sehr guten Geschmack. Doch ist Kokosblütenzucker auch gesünder als handelsüblicher Zucker? Für Diabetiker wäre das ein klares Nein, denn der Ersatzstoff hat fast einen identischen Kalorienwert wie weißer Zucker. Auch löst er sich schlecht in Flüssigkeit auf, da er recht grobkörnig ist, und ist somit zum Backen nicht sonderlich gut geeignet.
Auch Erythrit hat für Diabetiker viele Vorteile. Zum einen wirkt es sich nicht auf den Blutzucker aus, weil es so gut wie nicht verstoffwechselt wird. Außerdem hat Erythrit kaum Kalorien, es ist ein natürliches Produkt, das als Abfallprodukt bei Fermentierung einiger Obst- und Gemüsesorten entsteht, und zudem gut zum Backen geeignet. Seine Nachteile sind hingegen für Diabetiker gering. So hat Erythrit nur etwa 75 Prozent der Süßkraft des üblichen Zuckers und ist außerdem schlecht in Wasser löslich.
Das Gute an Stevia: Es hat keine Kalorien und gelangt beim Verzehr nicht in den Blutkreislauf. Es ist zwar ein Süßstoff, dieser wird allerdings nicht chemisch hergestellt. Zudem verursacht dieser Zuckeraustauschstoff keine Karies. Vier Milligramm Stevia pro Körpergewicht und Tag gelten als unbedenklich. Ein weiterer Vorteil: Weil Stevia sehr süß ist, genügen bereits geringe Mengen, um Speisen zu süßen. Nachteile gibt es hingegen keine. Der beste Zuckerersatz für Diabetiker ist damit eindeutig Stevia.
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