Neuropathie bei Diabetikern

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16. August 2018
Neuropathie bei Diabetikern

Fast scheint es so, als würden unsere Füße immer gerade dann rebellieren, wenn es uns so gar nicht in den Kram passt: abends auf dem Sofa und nachts, wenn wir eigentlich schlafen müssten. Dann kommt das Kribbeln, Brennen und Ziehen, das uns schier wahnsinnig machen kann. Vor allem Menschen, die an Diabetes leiden, sollten über solche Missempfindungen keinesfalls hinweggehen. Denn diese können Anzeichen einer gefährlichen Nervenstörung sein.

Neuropathie – Risikofaktor Nr. 1: Blutzucker

Neue Studien zeigen: Jeder dritte Diabetes-Kranke entwickelt im Laufe der Zeit eine sogenannte Neuropathie – Frauen noch häufiger und in stärker ausgeprägter Form als Männer. Ausgelöst wird die Krankheit, deren Symptome sich in der Regel zuerst in den Füßen zeigen, meist durch einen schlecht eingestellten Blutzucker. Bleiben die Werte über einen langen Zeitraum erhöht, greift der Zucker Nerven und Gefäße an – dadurch kommt es zu den quälenden Beschwerden.

Auslöser für eine Neuropathie ist meist falsch eingestellter Blutzucker

Was Wissenschaftler beunruhigt: Viele Diabetiker ahnen gar nicht, dass sie von der Folgeerkrankung betroffen sind. So zeigte eine Studie der Universität Düsseldorf, bei der 1850 Menschen auf ihre Nervenfunktion hin untersucht wurden: 70 Prozent der Probanden, bei denen sich eine Nervenschädigung zeigte, wussten nichts davon. „Das kann schwerwiegende Folgen haben“, warnt der Diabetologe und Leiter der Studie, Prof. Dan Ziegler. Denn unbehandelt schreitet eine diabetische Neuropathie in der Regel voran und schädigt schließlich den gesamten Organismus.

Vitamin B1-Mangel begünstigt eine diabetische Neuropathie

Doch was können Menschen mit Diabetes tun, um Nervenschäden vorbeugen oder ein Fortschreiten zu bremsen? Zunächst, so empfehlen die Düsseldorfer Forscher, sollten Patienten sicherstellen, dass ihr Blutzucker gut eingestellt ist. Ein gesunder Lebensstil mit der richtigen Ernährung bei Diabetes und regelmäßiger Bewegung wirkt ebenfalls stabilisierend. Doch es gibt noch einen weiteren Risikofaktor für eine Neuropathie, den selbst einige Diabetologen nicht kennen: ein Mangel an Vitamin B1 (Thiamin). Dieser entsteht dadurch, dass Diabetiker das nervenschützende Vitamin vermehrt über die Nieren ausscheiden. In einer britischen Studie wiesen Patienten mit Diabetes um bis zu 76 Prozent niedrigere Vitamin-B1-Konzentrationen im Blut auf als Gesunde.

Das Problem: Allein über die Ernährung lässt sich der Mangel des „Nerven-Nährstoffs“ kaum ausgleichen. Experten empfehlen daher Präparate, die eine Vorstufe des Nährstoffs enthalten: Das vitaminähnliche Benfotiamin (z. B. in milgamma protekt, rezeptfrei, Apotheke) wird fünfmal besser aufgenommen als das einfache Vitamin B 1 und kann Nerven und Gefäße optimal schützen.