Von MODY-Diabetes sind Kinder und Jugendliche betroffen. Doch oft bleibt er unbemerkt, da die Symptome sehr unspezifisch sind. Dabei kann bei bestimmten MODY-Untertypen der Diabetes in einem späten Stadium einen schweren Verlauf nehmen.
MODY-Diabetes gehört genau wie LADA zu den weniger bekannten Formen der Zuckerkrankheit. Das hat auch einen Grund: Weil MODY den Diabetes-Typen 1 und 2 ähnelt und oft mild verläuft, wird er nicht immer diagnostiziert. Dabei unterscheidet sich MODY in vielen Punkten von den anderen Diabetes-Formen.
MODY ist ein Akronym für „Maturity Onset Diabetes of the Young”: Ein erblich bedingter Erwachsenendiabetes, der zum ersten Mal im Kindes- oder Jugendalter vor dem 25. Lebensjahr auftrifft. Unter dem MODY-Diabetes (auch Diabetes-Typ 3a genannt) werden verschiedene Formen der Zuckerkrankheit zusammengefasst.
Alle Formen des MODY-Diabetes sind durch genetische Defekte charakterisiert, welche die Insulinausschüttung beeinträchtigen. Die Gene des Glucose-Stoffwechsels sind so mutiert, dass die Zellen der Bauchspeicheldrüse ihre Funktion nicht mehr erfüllen. Die Folge ist ein relativer Insulinmangel: Der Körper kann zwar Insulin ausschütten und die Zellen reagieren auf das Hormon, aber nicht in dem Maße, dass es den Blutzucker regulieren kann. Das hat einen dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel zur Folge.
Die Gendefekte sind dominant, das heißt, dass sie mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent weitervererbt werden. Daher sind diese Formen des Diabetes oft gehäuft in Familien zu finden. Man schätzt, dass etwa 2 bis 5 Prozent der Diabetiker das MODY-Syndrom haben.
Da unterschiedliche Gendefekte zur Entstehung des MODY-Diabetes beitragen, weichen dementsprechend auch die Symptome und der Verlauf der einzelnen Unterformen voneinander ab. So gehen die MODY-Typen 2 und 4 mit einer milden Symptomatik einher, daher wird der Diabetes oft nur zufällig erkannt. Weder zeigt sich hierbei ein fortschreitender Verlauf, noch sind Spätfolgen zu erwarten. Es wird dieselbe Therapie wie beim Diabetes Typ 2 empfohlen, die aus gesunder Ernährung und sportlicher Betätigung besteht.
Anders sieht es bei den MODY-Typen 1, 3 und 5 aus. Diese nehmen einen schweren Verlauf und verursachen die typischen Diabetes-Folgeerkrankungen, da eine starke Hyperglykämie (Überzuckerung) vorliegt. Bei MODY 1 ist in 30 Prozent der Fälle im Alter eine Insulintherapie erforderlich. Auch Betroffene vom MODY-Typen 3 sind auf eine medizinische Behandlung angewiesen. Im frühen Stadium kommen Antidiabetika zum Einsatz, die im späteren Verlauf meist durch Insulin ersetzt werden.
Zwar gibt es hinsichtlich des Verlaufs und der Schwere der Symptome Unterschiede zwischen den verschiedenen Typen, doch lassen sich einige allgemeine Merkmale des MODY-Diabetes ausmachen, die für alle Unterformen gelten:
Oft ist es schwierig, MODY-Diabetes zu diagnostizieren: Entweder verläuft er bei den milden Untertypen so unauffällig, dass er unerkannt bleibt. Oder die Symptome werden den anderen Diabetes-Typen zugeordnet. So sind die MODY-Typen 3 und 5 dem Diabetes 2 ähnlich. Denn bei allen Typen leiden die Betroffenen unter einer starken Überzuckerung. Außerdem wird MODY 3 am ehesten mit dem im Kindesalter auftretenden Diabetes 1 verwechselt, da sich die ersten Symptome meist vor dem 14. Lebensjahr zeigen.
Trotz der Ähnlichkeiten lässt sich der MODY-Diabetes von Diabetes 1 und 2 abgrenzen. So ist MODY im Gegensatz zu Diabetes 1 keine Autoimmunerkrankung und nicht durch einen absoluten Insulinmangel charakterisiert. Zudem können die körperliche Verfassung und das Alter die Diagnose erleichtern, da der Diabetes Typ 2 meist im Erwachsenenalter durch Übergewicht entsteht. Das trifft auf die Betroffenen des MODY-Syndroms in aller Regel nicht zu.