Mikroangiopathie und Makroangiopathie bei Diabetikern

7. Februar 2021
Mikroangiopathie und Makroangiopathie bei Diabetikern

Gefäßerkrankungen sind häufige Folgeschäden eines Diabetes mellitus. Die bei Diabetes typischen Ablagerungen an den Gefäßwänden werden unterschieden in Mikroangiopathie und Makroangiopathie.

Die Begriffe Mikroangiopathie und Makroangiopathie bezeichnen Ablagerungen an den Gefäßwänden, also eine sogenannte Arteriosklerose. Diese Ablagerungen können dazu führen, dass sich die Arterien verengen oder sogar verschließen. Kommt dieses Gefäßleiden bei Diabetikern vor, spricht man von einer diabetischen Angiopathie. Sowohl große Schlagadern als auch winzige Kapillaren können von den Gefäßverengungen betroffen sein.

Wie unterscheiden sich diabetische Mikroangiopathie und Makroangiopathie?

Der Begriff Makroangiopathie bezeichnet die Erkrankung großer Gefäße, also etwa der Arterien am Herzen, im Gehirn oder in den Beinen. In schlimmen Fällen kann sie die sogenannte periphere arterielle Verschlusskrankheit (im Volksmund „Raucherbein“ oder „Schaufensterkrankheit“), einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zur Folge haben.

Mit Mikroangiopathie ist dagegen die Bildung von Ablagerungen in kleinen Blutgefäßen gemeint. Auch von der Mikroangiopathie können Herz und Gehirn betroffen sein. Typisch ist außerdem eine Schädigung der Netzhäute (Retinopathie), die zur Erblindung führen kann, sowie Nierenschäden (Nephropathie) und Nervenschäden (Neuropathie). Solche Nervenschäden sind beispielsweise an der Entstehung eines sogenannten diabetischen Fußes beteiligt.

Warum sind Diabetiker so häufig betroffen?

Sind die Blutzuckerwerte über lange Zeit zu hoch, etwa bei einem langjährigen, schlecht eingestellten oder nicht diagnostizierten Diabetes, kann sich eine bestimmte Art von Gefäßablagerungen bilden: Der Blutzucker bindet sich an im Blut zirkulierende Eiweiße. Die so entstehenden Zucker-Eiweißverbindungen lagern sich an den Gefäßwänden ab, die Folge sind verdickte Gefäßwände. Aus diesem Grund sind Diabetiker vergleichsweise häufig von Gefäßerkrankungen betroffen.

Wie kann einer diabetischen Angiopathie vorbeugt werden?

Die wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung diabetesbedingter Gefäßerkrankungen ist die gute Einstellung der Blutzuckerwerte. Denn zirkuliert weniger Glukose im Blut, kann diese weniger Gefäßablagerungen bilden. Das Problem: Da Typ-2- Diabetes anfangs häufig kaum Beschwerden macht, kann er lange unentdeckt bleiben. So können die Folgen der Mikroangiopathie und Makroangiopathie das erste Symptom der Erkrankung darstellen – häufig zu einem Zeitpunkt, an dem die Gefäß-, Nerven- und Organschäden bereits fortgeschritten sind.

Doch ist der Blutzucker optimal eingestellt, kann das Voranschreiten der Gefäßverengungen sowie deren Folgen aufgehalten werden. Wichtig ist außerdem ein Rauchverzicht, da das Rauchen das Risiko sowohl für die Mikroangiopathie als auch für die Makroangiopathie noch weiter erhöht.

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