Schniefnase und kratzender Hals gehören zum Winter fast schon dazu. Wer im Karneval obendrein noch in dünnen Kostümen oder vom Tanzen erhitzt draußen herumläuft, erhöht das Risiko krank zu werden nochmals. Liegt man flach – und sei es nur mit der „Krankheit Kater“ nach einer feucht-fröhlichen Karnevalsparty – geht oft der Griff in den Medikamentenschrank. Auch bei Diabetikern. Diese sollten allerdings ein paar Dinge beachten, wenn sie Medikamente einnehmen.
Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass Diabetes-Patienten besonders anfällig für Erkältungen und Infektionskrankheiten sind. Denn die Zuckerkrankheit kann die Abwehrkräfte schwächen und außerdem lieben Bakterien Zucker, er ist ein idealer Nährboden für sie. Da Infekte zu Komplikationen führen können, ist es wichtig, den Blutzucker engmaschig zu kontrollieren und gegebenenfalls die Diabetes-Medikamente beziehungsweise deren Dosierung während der Krankheitsphase anzupassen. Doch nicht nur diese Medikamente erfordern bei erkrankten Diabetikern besonderes Augenmerk, sondern auch die Arzneimittel, die die Symptome von Erkältung, Grippe oder (alkoholbedingte) Kopfschmerzen lindern sollen.
So können Antibiotika zum Beispiel ebenso Wechselwirkungen mit Diabetes-Medikamenten verursachen wie der Wirkstoff Ibuprofen, ein Schmerzmittel. Letzteres wirkt sich besonders auf orale Antidiabetika und Sulfonylharnstoffe aus, deren blutzuckersenkende Wirkung es verstärken kann. Auch vor dem Wirkstoff Diclofenac, ebenfalls ein Schmerzmittel, warnt inzwischen die europäische Zulassungsbehörde EMA unter anderem bei Menschen mit Diabetes, hohen Cholesterinwerten und Bluthochdruck. Er kann nämlich die Wirkung von Blutdrucksenkern einschränken und eine bestehende Herzschwäche (chronisch zu hohe Blutzuckerwerte können die Herzgefäße schädigen und die Herzdurchblutung stören) verschlechtern.
Am besten ist es, erst gar nicht krank zu werden. Was den Kater betrifft, lässt sich das ziemlich gut steuern: Indem man es bei ein bis zwei Gläschen belässt und zu jedem alkoholischen Getränk ein Glas Wasser trinkt. Alkohol bei Diabetes kann den Blutzucker beeinflussen – auch daran sollten Patienten denken.
Um einer Erkältung oder anderen Erkrankungen vorzubeugen, sollten Sie sich die Hände gründlich waschen. Besonders, nach dem Toilettengang, beim Kontakt mit Abfällen, Tierhaaren oder verschmutzen Oberflächen. Wichtig ist Händewaschen auch vor dem Essen und der Einnahme von Medikamenten.
Reiben Sie die angefeuchteten Hände für 20 oder 30 Sekunden mit Seife ein und spülen den Schaum ab. Meiden Sie möglichst den Kontakt zu erkälteten, niesenden und hustenden Menschen – auch, wenn das im Karnevalsgetümmel leichter gesagt als getan ist. Und: Stärken Sie Ihr Immunsystem mit vitaminreicher Ernährung mit viel Obst und Gemüse sowie dem einen oder anderen Saunagang.
Tipp: Als Diabetiker sollten Sie sich übrigens gegen Grippeviren impfen lassen. Die beste Zeit dafür ist zwischen Dezember und Februar. Dann stellt sich für Sie bestenfalls die Frage „Medikamente einnehmen – was müssen Diabetiker beachten?“ gar nicht.