Mit Spaß in die Ferien – Diabetes-Camps für Kinder

Carola Felchner
2. Februar 2018
Mit Spaß in die Ferien – Diabetes-Camps für Kinder

Die freie Zeit wird immer am schönsten, wenn wir sie an einem tollen Urlaubsort verbringen. Das Gute: Auch mit Diagnose Diabetes können Kinder und Jugendliche verreisen – sogar allein. Wenn sie und eine mögliche Begleitpersonen gut mit der Erkrankung umgehen können, ist eine Reise medizinisch vertretbar und die Kinder können sich frei bewegen, toben und spielen wie ihre gesunden Altersgenossen auch.

Ferien allein: Diabetes-Camps für Kinder

Ab einem gewissen Alter ist es auch einfach „nicht mehr cool“, mit den Eltern zu verreisen. Damit sich der Nachwuchs in den Ferien allein austoben kann, Mama und Papa sich zuhause aber trotzdem keine Sorgen um dessen Wohlergehen machen müssen, bietet die Deutsche Diabetes-Hilfe verschiedene Ferienfreizeiten und Camps für Kinder und Jugendliche mit Diabetes an. Dort kümmern sich erfahrene Betreuer um die jungen Teilnehmer, die im Kreise anderer Betroffener ganz nebenbei auch noch lernen, ihr Leben mit Diabetes selbstständig zu meistern.

Folgende Angebote stehen zur Auswahl – nähere Informationen finden sie auf der Seite diabetesde.org.

Erlebniswoche:Kinder mit Diabetes Typ 1 können hier eine Woche lang sporteln und spielen. Zudem gibt es altersgerechte Schulungen, um die jungen Patienten für ein Leben mit dieser Erkrankung zu rüsten.

Diabetes-Teen-Treff: Unter sich sein können Jugendliche bei dieser Freizeit. Ohne „die Kleinen“ können Teenager mit Diabetes Typ 1 verschiedene Workshop- und Gesprächsangebote wahr- oder an unterschiedlichen Aktivitäten teilnehmen.

Falckenstein-Freizeit: Dieses Camp findet in den Sommerferien statt und richtet sich an Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren.

Diabetes Riding Camp: Pferdefans sind hier genau richtig. Zusammen mit anderen Diabetikern kümmern sich die Jugendlichen um ein (Therapie)Pferd und lernen so fürs Leben – und Verantwortung zu übernehmen.

Diabetes-Kids ahoi: Wie der Name schon vermuten lässt geht es bei diesem Camp aufs Schiff – aufs Segelschiff, um genau zu sein. Es gibt Schulungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, es wird geredet, gespielt, gesportelt und Spaß gehabt.

Bodenseefreizeit: Eine Woche Aktivferien an der bayerischen Riviera erwartet Kinder mit Typ 1-Diabetes. Sie können Tennis spielen, segeln, es werden gemeinsame Ausflüge angeboten – und dabei der tägliche Umgang mit der Zuckerkrankheit geübt.

Eine Übersicht über weitere Angebote für Kinder und Jugendliche mit Diabetes in ganz Deutschland gibt es unter anderem auf der Webseite von Diabetes Kids.

Ferien allein: das sollten die Eltern bedenken

Diabetes Camps
Die deutsche Diabetishilfe bietet verschiedene Ferienfreizeiten für Kinder und Jugendliche mit Diabetes an.

Damit der Urlaub für das Kind vor Ort und die Eltern zuhause erholsam ist und Spaß macht, empfiehlt es sich, im Vorfeld etwas genauer zu planen. Bei speziellen Angeboten für Diabetiker ist diese Planung aber sehr überschaubar, vor allem, wenn sie im Inland stattfinden. So spart man sich zum Beispiel schon einmal, sich Informationen zum Gesundheitssystem oder eine Diabetes-spezifische Vokabelliste sowie eine ärztliche Bescheinigung zu besorgen, um die Medikamente im Flugzeug mitnehmen zu dürfen.

Aktivitäten: Schauen Sie sich das Angebot im Camp an. Bewegt sich Ihr Kind dort voraussichtlich mehr als im Alltag, braucht es weniger Insulin. Beim Schwimmen oder anderen Aktivitäten im Wasser sollten Sie den Kälteeffekt mit einkalkulieren: hier verbraucht der Körper zusätzliche Glukose, die Gefahr der Unterzuckerung ist höher. Die Betreuer wissen zwar, was in solchen Situationen zu tun ist, es gibt Ihrem Kind jedoch Sicherheit, wenn Sie mit ihm vorher darüber sprechen.

Insulinpumpe: Oft haben Kinder eine Insulinpumpe, die permanent am Körper getragen wird und kleine Insulinmengen abgibt. Diese Pumpen sind zwar spritzwasserfest, aber nicht unbedingt wasserdicht. Ihr Kind sollte sie deshalb abkoppeln, wenn es ins Wasser geht. Um das temperaturempfindliche Insulin in der Pumpe zu schützen, sollten Sie dem Kind eine Pumpentasche mitgeben oder ihm zumindest sagen, dass es die Pumpe im Schatten und in ein Tuch gewickelt lagern sollte.

Impfungen: Im Gegensatz zu Auslandsreisen sind innerhalb Deutschlands keine exotischen Impfungen notwendig. Achten Sie jedoch darauf, dass Ihr Kind gegen Tetanus und Zeckenbiss geschützt ist.


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