Ernährung bei Diabetes

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3. Februar 2020
Ernährung bei Diabetes

Die Ernährung ist ein wichtiger Faktor bei Diabetes mellitus, egal, ob Typ 1 oder Typ 2. Bei Typ-1-Diabetikern kommt es hauptsächlich darauf an, dass sie wissen, wie viele Kohlenhydrate in der jeweiligen Mahlzeit stecken, um die Insulinmenge entsprechend dosieren zu können. Typ-2-Diabetiker, die nicht auf Insulin angewiesen sind, können mit einer entsprechenden Ernährung ihren Langzeit-Blutzuckerwert HbA1c (Therapie bei Diabetes Typ 2) sowie Parameter wie Cholesterin oder Blutdruck verbessern und dadurch Langzeitschäden wie Nerven- oder Gefäßerkrankungen vermeiden (Diabetes Typ 1 Symptome).

Ernährungsplan bei Diabetes: Darum ist er wichtig

Die Ernährungsstrategie bei Diabetikern ist langfristig angelegt, oft arbeiten Betroffene mit einem Arzt oder Ernährungsexperten einen individuellen Plan aus. Ein Ernährungsplan bei Diabetes lässt sich mit etwas Grundwissen und Erfahrung aber auch selbst erstellen.

Beim Essen einem Plan beziehungsweise bestimmten Regeln zu folgen, kann anfangs etwas ungewohnt sein. Es ist allerdings ein Gerücht, dass Diabetiker sich extrem einschränken und auf vieles verzichten müssen. Im Prinzip gelten für sie die gleichen Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für eine vollwertige Ernährung wie für Nicht-Diabetiker: 50 Prozent der täglichen Energiezufuhr in Form von Kohlenhydraten, 25 bis 30 Prozent (gesunde) Fette und 15 bis 20 Prozent Eiweiß.

Prinzipiell kann und sollte jeder selbst entscheiden, wie genau der persönliche Diabetes-Ernährungsplan aussieht, da auch Faktoren wie der Tagesrhythmus und die individuellen Lebensmittelvorlieben eine Rolle spielen. Da Vollkornprodukte und Gemüse langsamer ins Blut gehen als Weißmehlgebäck und Obst (Glykämischer Index), sollten Diabetiker aber vermehrt zu diesen Lebensmitteln greifen.

Nehmen Sie statt tierischer Fette Pflanzenöl zum Anbraten oder fürs Salatdressing, die darin enthaltenen Fettsäuren gelten als förderlich für die Gefäßgesundheit. Ebenso Nüsse, die einen hervorragenden Zwischensnack darstellen. Apropos Snack: Es hat sich in der Diabetes-Ernährung als vorteilhaft erwiesen, lieber über den Tag verteilt fünf bis sechs kleinere Portionen aufzunehmen als drei große. So bleibt der Blutzuckerspiegel konstanter. Aber auch das ist individuell unterschiedlich.

Tipp: planen Sie Ihre kulinarische Woche grob im Voraus, kaufen Sie entsprechend ein und kochen Sie gegebenenfalls vor. So lässt sich vollwertige Ernährung im hektischen Alltag leichter umsetzen.

Generell können sich Diabetiker an folgenden Ernährungs-Empfehlungen orientieren:

  • zweimal pro Woche mageres Fleisch
  • zwei- bis dreimal pro Woche mageren Fisch
  • möglichst zwei bis drei vegetarische Tage pro Woche
  • nicht mehr als zwei Portionen Obst pro Tag
  • bei Milchprodukten zu fettarmen Varianten greifen
  • pflanzliche statt tierische Fette
  • möglichst unverarbeitete, frische Produkte verwenden
  • auf gesüßte Getränke (Limonaden etc.) verzichten
  • Vollkorn- anstelle von Weißmehlprodukten

Sowohl raffinierter Zucker als auch Alkohol sind erlaubt, allerdings in Maßen. Wer Süßigkeiten ab und zu nicht widerstehen kann, muss sie bei der Insulindosierung und/oder der Gesamt-Kohlenhydratzufuhr entsprechend berücksichtigen. Da bei Alkoholgenuss die Zuckerabgabe aus der Leber ins Blut gehemmt wird, weil das Organ mit dem Alkoholabbau beschäftigt ist, und Diabetiker dadurch unterzuckern können, sollte nach ein bis zwei Gläschen Schluss sein – die immer zu einer Mahlzeit getrunken werden sollten.

Ernährung bei Diabetes: (Un)Sinn von Diabetikerprodukten

Seit Ende 2012 dürfen Lebensmittel nicht mehr als spezielle Produkte für Diabetiker gekennzeichnet werden. Dieser Produktkategorie lag die Annahme zugrunde, dass sich die Blutzuckerwerte bessern, wenn Diabetiker auf Haushaltszucker, Glukosesirup und Maltodextrin verzichten. Das war aber nicht der Fall, Diabetikerprodukte enthielten dagegen oft mehr Fett und Kalorien. Letzteres zum Beispiel durch Zuckeraustauschstoffe, die zudem schwerer verdaulich sind. Kurz: spezielle Diät- oder Diabetikerprodukte bringen Betroffenen keinen Nutzen. Im Gegenteil, sie wirk(t)en sich eher negativ auf Gewicht und Geldbeutel aus.

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