Die Übersäuerung des Blutes durch Insulinmangel wird Ketoazidose genannt und kann lebensbedrohlich für Diabetiker sein. Hier erfahren Sie alle Symptome, mögliche Auslöser und Informationen zur Behandlung.
Eine diabetische Ketoazidose, kurz DKA, ist eine gefährliche Stoffwechselentgleisung, die infolge einer Übersäuerung des Blutes durch einen absoluten Insulinmangel auftritt. Es ist eine Komplikation bei Diabetes mellitus, besonders gefährdet sind Menschen mit Typ-1-Diabetes.
Bei einem anhaltenden Insulinmangel greift der Körper auf den Abbau von Fetten statt auf den von Zucker zurück, um seinen Energiebedarf zu decken. Das führt zu einem erhöhten Anteil an Ketonkörpern, den sauren Stoffwechselprodukten im Blut. Eine Anreicherung dieser Körperchen kann zur Übersäuerung führen, einer Azidose. Ab einem Glukosespiegel von circa 180 mg/dl infolge einer Hyperglykämie ist die Nierenschwelle der maximalen Aufnahme von Glukose überschritten und der Körper scheidet vermehrt Wasser und Elektrolyte aus. Daraus resultiert eine starke Dehydration und eine ausgeprägte Elektrolytentgleisung. Im schlimmsten Fall kann das zu einem Ketoazidose-Koma führen.
Eine diabetische Ketoazidose hat häufig den Ursprung in der Anhäufung organischer Säuren im Blut. Der Blutzuckerspiegel ist hier deutlich erhöht und liegt meist über 240 mg/dl. Eine weitere Ursache kann von einem erhöhten Alkoholkonsum rühren. Bei einer alkoholischen Ketoazidose kommt es zu einer massiven Erhöhung der Ketonkörperwerte im Blut. Dabei hemmt Alkohol die Neubildung von Glukose und den Abbau von freien Fettsäuren in der Leber. Der Blutzuckerspiegel kann bei der alkoholischen Ketoazidose sowohl erniedrigt als auch normal oder leicht erhöht sein. Hier zeigt der Acetonwert des Urins oder des Blutes einen stark erhöhten Wert an.
Ursachen für eine Ketoazidose können aber auch eine vergessene Insulininfektion sein. Außerdem kann ein unbemerktes Abfallen der Kanüle einer Insulinpumpe und eine daraus resultierende Unterbrechung der Insulinversorgung zur Übersäuerung des Blutes führen. Wichtig zu wissen ist auch, dass der Insulinbedarf etwa bei einer Infektion, Verletzung oder einer Operation stark zunehmen kann. Wird die Insulindosis nicht dementsprechend erhöht, kann es auch hier zu einer diabetischen Ketoazidose kommen.
Doch woran erkennt man eine diabetische Ketoazidose? Welche Symptome sind nach Außen hin erkennbar? Allgemeinhin lassen sich folgende Symptome mit einer diabetischen Ketoazidose in Verbindung bringen:
Die Sterblichkeitsrate bei einer diabetischen Ketoazidose liegt bei zwei bis 14 Prozent. Damit es gar nicht erst soweit kommt oder sich ein diabetisches Koma einstellt, gilt es schnell zu handeln. Durch einen Azeton-Harnsteifen oder ein Blutzuckermessgerät mit speziellem Keton-Teststreifen lässt sich das Fortschreiten der Ketoazidose bestimmen. Primär gilt es, den Blutzuckerspiegel durch die Gabe von Insulin zu korrigieren und ausreichend Flüssigkeit aufzunehmen. Außerdem ist auf die Einnahme oder Zufuhr von Kalium zu achten.
Die Senkung des Blutzuckers sollte allerdings langsam und vorsichtig und gegebenenfalls durch intravenös verabreichte Glukose geschehen. Im Falle einer diabetischen Ketoazidose ist es auf jeden Fall ratsam, seinen Hausarzt aufzusuchen oder sich in die nächstgelegene Klinik zu begeben.
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