Diabetes – welche Nährstoffe jetzt besonders wichtig sind

25. März 2022
Diabetes – welche Nährstoffe jetzt besonders wichtig sind

Wer die Zuckerkrankheit hat, kann vor allem mit der Ernährung seinen Blutzucker beeinflussen. Hier erfahren Sie, welche Vitamine und Mineralien echte Superkräfte haben.

Nüsse, Gemüse und Vollkornprodukte – dass diese Lebensmittel das Diabetes-Risiko senken, gilt schon lange als gesichert. Aber auch die gezielte Zufuhr von Vitaminen und Co. kann den Alltag mit der Zuckerkrankheit erheblich bereichern.

Vitamin D: Insulin wirkt wieder besser

Das Sonnenvitamin übernimmt viele wichtige Aufgaben in unserem Körper. Es trägt nicht nur zu gesunden Knochen und einem starken Immunsystem bei, sondern kann auch Diabetes ausbremsen. Studien zeigen, dass sich durch einen Vitamin D-Mangel die blutzuckersenkende Insulinwirkung im Körper verschlechtert und die Bauchspeicheldrüse gleichzeitig weniger Insulin produziert. Daher sollen Diabetiker auf einen ausreichenden Vitamin-D-Status achten. Ein Blutbild beim Hausarzt (ca. 20 Euro) verschafft Klarheit. Die Krankenkassen bezahlen den Vitamin-D-Check, wenn ein Verdacht für einen Mangel vorliegt.

Das Vital-Vitamin kann über Sonnenlicht und die Ernährung aufgenommen werden. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung nehmen wir rund 20 Prozent unseres Vitamin-D-Bedarfs über die Nahrung zu uns. Das lässt sich erreichen, wenn man Milch trinkt, jeden Morgen ein Frühstücksei und regelmäßig Seefisch isst. Auch Pilze haben viel Vitamin D. Wer allerdings keine tierischen Produkte zu sich nimmt, hat es schwer, den Vitamin-D-Spiegel im Normbereich zu halten. Hier kann die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten (Tagesdosis: 800 i.E.) nicht nur das Vitalstoff-Defizit ausgleichen, sondern bei Typ-2-Diabetikern auch die Blutzucker-Reaktion des Körpers nach dem Essen optimieren.

B-Vitamine: gehemmte Aufnahme durch Diabetes-Medikamente

Müde, vergesslich und schlapp? Schuld daran könnte ein Vitamin-B1-Mangel sein. Experten haben festgestellt, dass bei Menschen mit Zuckerkrankheit eine 75 Prozent geringere Konzentration vorliegt. Die Ursache dafür? Da B-Vitamine wasserlöslich sind, gehen sie bei Diabetikern häufig aufgrund von Nierenfunktionsstörungen oder bedingt durch Medikamente in den Urin über und werden beim Toilettengang ausgeschieden. Hinzu kommt, dass bei Einnahme des Diabetesmedikaments Metformin auch das Vitamin B12 weniger gut vom Körper aufgenommen wird. Dadurch entwickeln insbesondere ältere Patienten häufig einen Vitamin-B12-Mangel, der durch eine jährliche Blutuntersuchung gut festgestellt und behandelt werden kann. Tipp: Weil das Vitamin zusätzlich sehr hitzeempfindlich ist, B-12-reiche Lebensmittel (Fleisch, Fisch, Innereien) nur so kurz wie möglich dünsten.

Magnesium hilft bei der Blutzuckerkontrolle

Dieses Power-Mineral hat eine entscheidende Funktion im Stoffwechsel von Diabetikern. Denn wenn genug Magnesium im Körper vorhanden ist, verbessert das die Wirkung des wichtigen Hormons Insulin, das den Blutzuckerspiegel reguliert. Auf diesem Wege sorgt das Mineral dafür, dass das Risiko für Diabetes-Folgeerkrankungen wie Netzhaut- oder Nierenschäden sinkt. Zudem wirkt sich eine gute Magnesiumversorgung positiv auf den Blutdruck und die Gefäße aus. Magnesium ist z.B. reichlich in Spinat, Vollkorngetreide, Linsen und Sonnenblumenkernen zu finden.

Antioxidantien: Mit Vitamin C gegen freie Radikale

Für Diabetiker kann auch das Vitamin C ein nützlicher Helfer im Kampf gegen die Zuckerkrankheit sein. Das Allround-Vitamin verbessert nämlich nicht nur die oftmals gestörte Wundheilung bei einem Diabetes, sondern schützt auch die Körperzellen vor dem Angriff schädlicher freier Radikale. Studien haben gezeigt, dass Vitamin-C-Präparate bei Typ-2-Diabetikern die HbA1c-Werte (Blutzucker-Langzeitwerte) senken können. Aus diesem Grund empfehlen Experten eine tägliche Dosis von 500 mg über Nahrungsergänzungsmittel. Darüber hinaus reduziert ein guter Vitamin-C-Status zugleich das Risiko für Gefäßschäden. Der größte Mehrbedarf an Vitamin C liegt vor, wenn bereits Nervenerkrankungen wie Angiopathien oder Polyneuropathien aufgetreten sind. Neben Supplementen punkten auch schwarze Johannisbeeren, rote Paprika und Kiwi mit einem hohen Gehalt des Super-Vitamins.

Zink: Immun-Mineral unterstützt Insulin

Schwaches Immunsystem, Geschmacksstörungen und schlechte Wundheilung? All das kann auf eine unzureichende Zinkversorgung hinweisen. Bei Diabetikern vereinen sich gleich mehrere Umstände, die den Zink-Status sinken lassen. Einerseits scheiden Zuckerkranke 2- bis 3-fach höhere Zinkmengen mit dem Urin aus als Gesunde. Anderseits führen blutdrucksenkende Medikamente wie ACE-Hemmer, die oft von Diabetikern eingenommenen werden, zur verstärkten Ausspülung von Zink aus dem Körper. Tritt ein Mangel des Immun-Minerals bei Diabetes mellitus auf, reduziert dies die Wirkung von Insulin und verschlechtert die Regulation des Blutzuckers nach dem Essen. Deshalb wird bei Diabetikern eine tägliche Zinkaufnahme über Nahrungsergänzungsmittel empfohlen. Klären Sie die nötige Dosierung mit Ihrem Arzt.

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