Schon seit Jahren arbeiten Wissenschaftler hartnäckig an neuen Therapie-Möglichkeiten, die Diabetikern die Spritze ersparen könnten. Nun gibt es Neuigkeiten in Sachen Diabetes-Behandlung.
Für Menschen, die unter Diabetes Typ 1 oder unter fortgeschrittenem Diabetes Typ 2 leiden, sind Insulin-Medikamente ein Segen. Dank des künstlichen Hormons haben Diabetiker heute gute Aussichten auf ein langes und beschwerdefreies Leben. Wer insulinpflichtig ist, muss sich das Hormon bisher allerdings per Spritze verabreichen. Für Spritzenphobiker ist diese Behandlungsform ein echter Alptraum.
Wissenschaftler aus aller Welt versuchen deshalb seit vielen Jahren, eine Insulintablette für Diabetiker herzustellen. Bisher scheiterten sie jedoch immer an der Empfindlichkeit des chemisch-synthetischen Insulins: Es wird von den Verdauungssäften in Magen und Darm abgebaut, bevor es ins Blut gelangen kann. Nun konnten Forscher der Harvard Universität jedoch einen sensationellen Erfolg verbuchen: Sie entwickelten eine säurefeste Schutzschicht, mit der das Insulin den Verdauungstrakt unbeschadet passieren und ins Blut gelangen kann.
Der Wermutstropfen für Menschen, die heute an Diabetes leiden: Bis das Medikament tatsächlich zum Einsatz kommen kann, wird noch viel Zeit vergehen, so die Forscher der US-amerikanischen Hochschule. Denn im Tierversuch führte die Tablette im Vergleich zur Spritze noch zu häufig zu Unterzuckerungen. Sie muss deshalb noch weiter erforscht, verbessert und dann in jahrelangen Tests auf ihre Sicherheit hin überprüft werden.