Diabetes-Typ-1 bzw. Typ-2 ist den meisten Menschen ein Begriff. Aber wer weiß schon, dass es noch viele weitere Formen gibt? Eine davon: „LADA“. Die Abkürzung steht übersetzt für „verzögert auftretender autoimmun bedingter Diabetes beim Erwachsenen“. LADA ist eine eher unbekannte Diabetesform und tritt meist erst im Erwachsenenalter auf. Ein mögliches Symptom ist starke Müdigkeit.
Häufig fällt die korrekte Einordnung der Erkrankung sehr schwer. Denn die Diabetes-Symptome wie Müdigkeit, krankhaft erhöhte Urinausscheidung oder starkes Durstgefühl lassen zunächst vor allem auf Diabetes-Typ-2 schließen. Doch die Betroffenen sind in der Regel sehr schlank und entsprechen damit nicht dem gängigen Betroffenenkreis. Fälschlicherweise werden etwa 20 Prozent der LADA-Betroffenen dennoch diesem Typen zugeordnet.
Aber auch in das Raster für Diabetes-Typ-1 passen sie nicht so recht. Denn LADA bricht in der Regel ab dem 18. Lebensjahr aus – damit sind die Betroffenen zu alt für einen Diabetes-Typ-1, der sich bereits im Kindheitsalter zeigt.
Mediziner sprechen daher auch häufig von einer „Misch-Diabetes“, was streng genommen jedoch nicht korrekt ist. Denn LADA ist laut medizinischer Definition eine Zwischenstellung zwischen Typ-1 und Typ-2-Diabetes. Für die Diagnose ist das Vorhandensein von Antikörpern im Blut des Betroffenen ausschlaggebend. Ein negativer Befund schließt einen LADA aber nicht komplett aus.
Die Erkrankung verläuft meist schleichend. Warum es dazu kommt, ist noch ungeklärt. Es wird vermutet, dass ähnlich wie beim Typ-1-Diabetes unbekannte Ursachen (Viren, Umweltgifte) einen Prozess in der Bauchspeicheldrüse in Gang setzen, bei dem das überaktive Immunsystem Zellen zerstört. Im Unterschied zum Typ-1-Diabetes dauert dieser Prozess von Beginn bis zur endgültigen Zerstörung länger.
Die Behandlung richtet sich nach der Situation des Patienten. Diese benötigen meist zu Beginn der Erkrankung keine Insulintherapie, um den Blutzucker einzustellen, da ihr Körper noch ausreichend eigenes herstellt. Später werden dann je nach individuellen Krankheitsverlauf orale Antidiabetika verordnet. Bislang gibt es keine hinreichend untersuchten Wirkstoffe, mit denen sich LADA gezielt behandeln lässt. Daher werden Medikamente zur Behandlung von Diabetes-Typ-2 genutzt.