Können Diabetiker ihre Werte bald mit einem einfachen Pflaster ermitteln? Fest steht: Die Zukunft der Glukosemessung ist rosig – immer wieder werden neue Therapiemöglichkeiten bei Diabetes vorgestellt.
Lange Zeit gehörten Fingerpieks und Papier-Teststreifen unvermeidlich zu jeder Diabetes-Therapie. Doch die Entwicklung neuer, hochmoderner Mess-Systeme macht die Blutzuckerkontrolle für Diabetiker heute unkomplizierter und sicherer.
Immer mehr Kassen tragen die Kosten sogenannter „Flash-Glucose-Monitoring“-Systeme (FGM) für Patienten mit Diabetes Typ 1 oder Diabetes Typ 2. So funktioniert es: Mithilfe eines dauerhaft an Oberarm oder Bauch unter die Haut gestochenen Messfühlers erhebt das System die Zuckerwerte im Unterhautgewebe. Ein kleiner Scanner, der jeweils an den Sensor gehalten wird, liest die Werte aus und liefert eine sichere Grundlage für die Insulin-Dosierung.
Forscher haben das FGM-Prinzip noch weiterentwickelt: „CGM“-Systeme („Continuous Glucose Monitoring“) messen die Blutzuckerwerte nicht nur durchgängig, sondern senden diese auch direkt an das Empfängergerät, das notfalls per Alarm vor Unterzuckerung warnt. Bisher zahlen die Kassen CGM-Geräte allerdings nur für Diabetes-Patienten mit einer intensivierten Insulintherapie, die ihre Zielwerte nicht erreichen.
Als Sensation gilt, was nun britische Forscher entwickelten: ein Sensor, der nicht unter die Haut gestochen, sondern per Pflaster auf die Haut geklebt wird. Die Glukosewerte werden in der Flüssigkeit rund um die Haarfollikel gemessen und ebenfalls an ein Empfängergerät gesendet. Bis das Pflaster in der Diabetes-Therapie eingesetzt werden kann, werden allerdings wohl noch Jahre vergehen.