Blutspenden mit Diabetes – was Sie jetzt wissen müssen

Carola Felchner
22. Februar 2019
Blutspenden mit Diabetes – was Sie jetzt wissen müssen

Rund 80 Prozent der Deutschen sind in ihrem Leben einmal auf eine Blutspende angewiesen. Entsprechend werden Blutspender dringend benötigt. Für das Blutspenden bei Diabetes gelten jedoch besondere Regeln.

Diabetes und Blutspenden: Ist das möglich?

Etwas mehr als vier Millionen Blutspenden wurden laut Statistik im Jahr 2017 abgegeben. Das klingt viel, allerdings nimmt die Zahl der Blutspender von Jahr zu Jahr ab. Laut der Bundesgesundheitsbehörde Paul-Ehrlich-Institut legten sich 2010 noch rund eine Million mehr Bundesbürger auf die Blutspende-Liege. Da dem Deutschen Roten Kreuz zufolge hierzulande pro Tag rund 15.000 Blutspenden benötigt werden, kommt es zu Engpässen. Doch passen Diabetes und Blutspenden überhaupt zusammen?

Es kommt darauf an. Diabetiker vom Typ 1 und solche mit Typ-2-Diabetes, die Insulin spritzen müssen, dürfen kein Blut spenden. Das liegt aber nicht am Insulin als solchem, sondern daran, dass in diesen Fällen eine Blutspende gefährlich sein könnte. Denn durch die regelmäßigen Injektionen besteht hier unter anderem ein höheres Infektionsrisiko für den Diabetes-Patienten und der Stress, wie er beim Blutabnehmen durchaus entstehen kann, kann den Blutzucker entgleisen lassen. Der Ausschluss dient also dem Schutz des Spenders.

Haben Sie Diabetes Typ 2 können Sie Blut spenden, wenn Sie kein Medikament injizieren müssen und Ihr Blutzuckerspiegel gut eingestellt ist. Das heißt, Ihr HbA1c-Wert, also der durchschnittliche Blutzuckerwert der vergangenen Wochen, muss bei mindestens 6,5 Prozent liegen und keine Organe dürfen geschädigt sein. Zuckerkranke Spender müssen – wie alle anderen Blutspender auch – wissen, welche Medikamente Sie nehmen und diese im Fragebogen eintragen, den Sie vor der Blutspende ausfüllen müssen.

Blutspenden: Was ist zu beachten?

In Deutschland darf man prinzipiell nur dann Blut spenden, wenn man zwischen 18 und 68 Jahre alt ist und mindestens 50 Kilogramm wiegt. Männer können sich sechsmal pro Jahr auf die Spender-Liege legen (alle zwei Monate), Frauen viermal (alle drei Monate). Das liegt daran, dass der Körper bei Männern rund zwei Monate braucht, um den Eisenverlust durch die Blutspende auszugleichen, bei Frauen benötigt er dazu aufgrund der Menstruation, bei der der Körper ebenfalls Blut verliert, ein wenig länger.

Blutspenden trotz Diabetes

Blutspende bei Diabetes: So läuft sie ab

Egal, ob Blutspende mit Diabetes oder ohne: Wenn Sie sich an einer Blutspendestelle melden, nehmen die Mitarbeiter dort zunächst Ihre Daten auf. Nehmen Sie auf jeden Fall einen Lichtbildausweis (Reisepass, Personalausweis, Führerschein) mit, haben Sie schon einmal gespendet, bringen Sie bitte auch Ihren Spenderausweis mit. Danach wird man Sie bitten, einen Fragebogen rund um Ihre Gesundheit auszufüllen.

Mittels eines Blutstropfens bestimmt der Mitarbeiter des Blutspendedienstes dann Ihren Hämoglobinwert, also der Wert, der anzeigt, wie gut der Organismus mit Sauerstoff versorgt wird. Spenden Sie das erste Mal Blut, wird zudem Ihre Blutgruppe per Schnelltest ermittelt und später per Labor überprüft. Sie steht dann in Ihrem Blutspendeausweis.

Besonders gefragt ist Blutgruppe 0 Rhesus negativ, da sie notfalls auch bei Patienten eingesetzt werden kann, die eine andere Blutgruppe haben.

Bevor es auf die Spender-Liege geht, überprüft ein Arzt noch Ihren Blutdruck, Ihren Puls und die Körpertemperatur, er bespricht danach auch den Fragebogen mit Ihnen, den Sie zuvor ausgefüllt haben. Die eigentliche Blutabnahme dauert rund zehn Minuten, danach ruhen Sie zehn Minuten und es ist sehr wichtig, dass Sie dann auch etwas essen und trinken.

Quellen:

  • Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes; www.blutspendedienst.com (Abruf: 1.10.2018)
  • Aponet – Offizielles Gesundheitsportal der deutschen ApothekerInnen; www.aponet.de (Abruf: 1.10.2018)
  • Statista: Immer weniger Blutspenden in Deutschland; www.statista.com (Abruf: 1.10.2018)