Bluthochdruck als Folge von Diabetes: Was hilft?

Daphne Sekertzi
14. Oktober 2020
Bluthochdruck als Folge von Diabetes: Was hilft?

Bluthochdruck stellt eine Gefahr für die Gesundheit dar – bei Diabetes erst recht. Bis zu 80% der Menschen mit Diabetes Typ 2 haben Bluthochdruck. Ist der Blutdruck konstant zu hoch, kann dies ernstzunehmende Folgen für das Herz-Kreislauf-System haben. Betroffene können jedoch viel tun, um ihren Blutdruck zu stabilisieren.

Bluthochdruck als Folge von Diabetes

Bluthochdruck (Hypertonie) tritt häufig beim Diabetes Typ 2 auf. Etwa 80% der Patienten leiden daran. Bei einem Typ-1-Diabetes sind es rund 40%.  Bei Diabetikern mit einer Typ-1 Erkrankung besteht meist zum Zeitpunkt der Diagnose noch kein Bluthochdruck – er entwickelt sich erst als Folge der Diabeteserkrankung. Dabei steht der erhöhte Blutdruck in engem Zusammenhang mit einer diabetischen Nierenschädigung. Diabetiker mit einer Typ-2 Erkrankung leiden in der Regel bereits zum Zeitpunkt ihrer Diagnose an Bluthochdruck. Dieser resultiert meist aus den Risikofaktoren des Diabetes Typ 2: Übergewicht und mangelnde Bewegung.

Bluthochdruck bei Diabetes: Was sind die Normwerte?

Beim Blutdruckmessen werden zwei Werte ermittelt. Der obere Druck wird als Systole bezeichnet, der untere Druck als Diastole. Bei gesunden Erwachsenen liegen die Ruhewerte eines idealen Blutdrucks etwa um 120 bis 129 mmHg (Systole) beziehungsweise 80 bis 84 mmHg (Diastole).

Für Diabetiker gelten leicht veränderte Blutdruckwerte, die erreicht werden sollten. Nach aktuellen Empfehlungen der Europäischen Hochdruckgesellschaft für Diabetiker liegt der Normwert für den Blutdruck bei Diabetikern unter 140 mmHg (Systole) und unter 85 mmHg (Diastole). Überschreiten die Werte diese Empfehlung, spricht man von Bluthochdruck.

Welche Folgen hat Bluthochdruck bei Diabetes?

Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören zu den häufigsten Diabetes-Folgeschäden. Denn der dauerhaft erhöhte Blutzuckergehalt im Blut zerstört die Innenauskleidung der arteriellen Blutgefäße und bewirkt auf diese Weise eine Verhärtung der Arterien. Kommt bei Diabetes noch Bluthochdruck hinzu, bedeutet das Dauerstress für Blutgefäße und Organe, da er zusätzlich Schäden an den kleinen und großen Blutgefäßen anrichtet.

Wie lässt sich Bluthochdruck senken?

Um das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu minimieren, sollten Menschen mit Diabetes frühzeitig Maßnahmen ergreifen, um Bluthochdruck dauerhaft zu senken oder gar nicht erst entstehen zu lassen. Das Gute: Eine Umstellung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten kann schnell zu einer Besserung beitragen.

1. Gewichtsreduktion entlastet das Herz

Übergewicht ist eines der größten Risikofaktoren für Bluthochdruck, da mehr Körperfläche mit Blut versorgt werden muss. Zudem werden durch Fettgewebe Entzündungsprozesse im Körper begünstigt, was Gefäßablagerungen zur Folge hat – und das wiederum lässt den Blutdruck steigen. Jedes Kilogramm weniger bedeutet somit eine Entlastung für das Herz-Kreislauf-System. Dabei sollte man jedoch auf eine nachhaltige Ernährungsumstellung achten.

2. Bluthochdruck mit gesunder Ernährung senken

Eine gesunde, ausgewogene Ernährung ist unverzichtbar, um den Blutdruck zu stabilisieren. Gemüse und ballaststoffreiche Vollkornprodukte sollten die Basis bilden. Geringe Mengen an tierischen Fetten sind ebenfalls erlaubt. Fett- und salzreiche sowie frittierte Lebensmittel sind dagegen tabu, da sie den Blutdruck in die Höhe schnellen lassen. Aufgrund des hohen Zuckergehalts sollten Diabetiker auch Obst nur in Maßen genießen.

3. Auf Alkohol und Nikotin verzichten  

Alkohol und Nikotin wirken sich schädlich auf die Gesundheit aus – auch und besonders auf den Blutdruck. Bereits durch geringe Mengen Alkohol steigt der Blutdruck. Das Gleiche gilt für Zigaretten: Mit jedem Zug verengen sich die Gefäße. Menschen mit Diabetes sollten daher auf Alkohol und Zigaretten gänzlich verzichten, um ihren Bluthochdruck dauerhaft zu senken.

4. Bewegung stärkt das Herz-Kreislauf-System

Schon 30 Minuten Spazierengehen am Tag hat einen positiven Effekt auf das Herz-Kreislauf-System. Am besten gegen Bluthochdruck helfen zudem Ausdauersportarten mit moderater Intensität, wie Wandern, Radfahren, Nordic Walking und Schwimmen. Um jedoch eine Unterzuckerung während der körperlichen Betätigung zu vermeiden, sollten Diabetiker in Absprache mit dem Arzt die Insulindosis anpassen. Außerdem ist vor der Aufnahme eines neuen Sportprogramms eine ärztliche Untersuchung notwendig.

5. Medikamente bei akutem Bluthochdruck

Wenn die Blutdruckwerte stark erhöht sind, kommen entsprechende Medikamente zum Einsatz. Diese sollten strikt nach Anweisung genommen werden, damit der Blutdruck zügig gesenkt und Schäden an den Gefäßen geringgehalten werden können. Regelmäßige Check-ups sind ebenso wichtig, wenn Bluthochdruck bei Diabetes auftritt – nicht nur bei akut erhöhten Werten.

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