Lagert sich zu viel überschüssiges Bauchfett an, bringt das den ganzen Körper durcheinander. Blutzucker-, Cholesterin- und Blutdruckwerte steigen gefährlich an. Doch Sie können sich schützen, indem sie Bauchfett loswerden.
Gesund essen und viel bewegen – das ist leicht gesagt. Doch oft ist es auf dem Sofa gemütlicher als beim Sportkurs. Und manchmal ist die Lust auf Kuchen größer als auf Gemüse. Mit den Jahren wächst außerdem unser Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung. Natürlich ist es da nicht leicht, das Idealgewicht zu halten. Dabei ist es so wichtig, denn zeigt die Waage zu viele Kilos an, fühlen wir uns nicht nur unwohl: Fettpolster – vor allem am Bauch – gefährden die Gesundheit. Geraten Blutdruck, Cholesterin und Blutzuckerwerte durch zu viele Fetteinlagerungen aus dem Takt, verdoppelt sich das Risiko eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls.
Essen wir mehr, als unser Körper braucht, speichert er überschüssige Kalorien in Fettzellen. Nimmt die Zahl dieser Fettzellen im Bauchraum sehr stark zu, wird es gefährlich. Prof. Volker Schusdziarra, stellvertretender Direktor der Klinik für Ernährungsmedizin, Klinikum rechts der Isar weiß: „Mit wachsendem Bauchumfang lagert sich mehr Fett auch an den Organen ab. Es werden Hormone produziert, die den gesamten Stoffwechsel stören.“ Sind Sie gefährdet? Messen Sie Ihren Bauchumfang mit einem Maßband knapp unterm Bauchnabel. Frauen mit einem Umfang ab 80 Zentimetern und Männer mit 94 Zentimetern gelten als Risikopatienten und sollten dringend handeln.
Immer mehr Menschen erkranken an Diabetes Typ 2. Zu hohes Gewicht ist die entscheidende Ursache. Prof. Schusdziarra: „Das Bauchfett bremst den Abtransport des Blutzuckers in die Gewebe. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel – Diabetes entsteht.“ Hier gilt: Durch fünf Kilo weniger Gewicht bessern sich die Zuckerwerte deutlich. Das Risiko, Diabetes zu bekommen, sinkt um 60 Prozent. Tipp: Lassen Sie beim Hausarzt Ihren Nüchtern-Blutzucker messen.
Tipp: Sie können mit der richtigen Ernährung den Blutzuckerspiegel senken – dazu gehören Gemüse, Fisch, Hülsenfrüchte, Vollkorn- und Milchprodukte.
Fettes Essen (z. B. Bratwurst, Kuchen) macht dick und enthält viel Cholesterin. Das Übermaß an sogenanntem „schlechten Cholesterin“ im Blut setzt sich in den Arterien ab und verstopft sie. So entsteht Arterienverkalkung (Arteriosklerose). Kennen Sie Ihren Cholesterinwert? Ein Bluttest beim Arzt bringt Aufschluss.
Übergewicht treibt den Blutdruck in die Höhe. Eine Folge ist die Verkalkung der Gefäße. Die Gefäß-Ablagerungen behindern das Blut auf dem Weg zum Herzen. Das belastet das Herz. Messen Sie Ihren Blutdruck regelmäßig. Er sollte nicht über 130 zu 90 liegen. Es gibt einige Tipps, wie Sie den Blutdruck senken können. Dazu gehört neben Bewegung und gesunder Ernährung auch Entspannung.
Prof. Schusdziarra: „Machen Sie keine Diät. Sie sollten lediglich Ihre Ernährung etwas umstellen.“ Der Trick: Satt essen an Lebensmitteln, die eine niedrige Energiedichte haben. Denn damit nehmen Sie weniger Kalorien auf – bei gleichem Sättigungseffekt. Wer abnehmen möchte, sollte Lebensmittel mit einer Dichte von 1,5 Kilokalorien pro Gramm und weniger essen – z. B. Magerquark (0,7) und Putenschinken (1,3).
Gut geeignet sind Gemüsebeilagen. Kartoffeln und Nudeln sollten Sie nur als kleine Beilage verwenden. Vollkornbrot ist erlaubt, aber nicht in großen Mengen. Ungünstig sind Werte über 2,5 (z. B. Marmelade mit 3,0 und Erdnussmus mit 6,3). „Meiden sollten Sie stark zuckerhaltige Limonaden oder Fruchtsäfte“, empfiehlt Prof. Schusdziarra. „Sie machen nicht satt, nur dick.“ Gegen Heißhunger helfen süße, aber fettarme Lebensmittel wie Quark mit Süßstoff oder Pudding.
Außerdem sollten Sie sich viel bewegen. Meiden Sie Rolltreppen, gehen Sie täglich 7 000 Schritte zu Fuß (Schrittzähler kaufen). Durchhalten lohnt sich: Mit diesen Tipps nehmen Sie pro Jahr etwa acht Kilo ab.